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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

stellungnahmen → Zu: «Das dritte S»
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Der Bund für vereinfachte rechtschreibung nimmt stellung

Zu Bänz Friedli, «Das dritte S», Migros-Magazin, 28. 11. 2016, s. 19

Nachweis unter presse und internet

«Länggasstrasse» ist nicht alte recht­schreibung, sondern eine von zwei schweizerischen inter­pretationen der alten rechtschreibung. Alte rechtschreibung nach duden war «Länggaß­straße». Die andere inter­pretation fand man in der NZZ und wohl auch anderen zeitungen, die anscheinend nicht zu Ihrer und Ihres lehrers lektüre gehörten. Nieder­geschrieben ist sie z. b. in Georg Gublers «So ist’s richtig!», z. b. in den auflagen von 1961 und 1978: «Treffen ss und s zusammen, so sind immer drei s zu setzen: Flussschiffahrt […].» Das scharfe s war also in der schweizerischen typografie nie ganz tot, nur fast, wie etwa bei der wort­trennung am zeilen­ende: «Wenn ss statt ß gesetzt wird, trennt man in der Schweiz zwischen den beiden s: grüs:sen.» Diese regel wurde 1996 in Deutschland und Österreich übernommen; vorher wurde grü-ssen getrennt.

Übrigens ist «aufwendig» ein schlechtes beispiel für die änderungen von 2006; diese schreib­weise war immer im duden.

Dass korrektur­programme (und die maschinelle übersetzung) ein problem mit eigen­namen haben, ist eine binsen­weisheit. Helfen könnte die eigennamen­grossschreibung, die der Bund für vereinfachte rechtschreibung (www.kleinschreibung.ch) seit 1924 propagiert.

Rolf Landolt, Zürich


Veröffentlicht als leserkommentar auf migrosmagazin.ch am 29. 11. 2016

dreikonsonantenregel